4. Februar 2013

Reise zuende - Und nun?

Nun bin ich schon ein paar Tage in Deutschland und muss sagen: Es ist spannend, aufregend, fantastisch, kalt, gemütlich, gewohnt aber doch irgendwie anders. In mir herscht ein kleines Chaos und doch bin ich überglücklich und froh wieder da zu sein.
Es kommt mir vor wie ein neuer Reiseort: Ich muss mich erstmal zurechtfinden: Wo war noch mal die nächste Bank? Wo kann man was trinken gehen? Ist dies oder das noch da? Und was ist das da für ein Laden, den kenn ich noch gar nicht! Mein Empfang am Flughafen nach der wilden Rückreise war auch einsame Spitze! Rebecca und Mascha haben mich abgeholt und warteten am Ausgang auf mich. Und das obwohl ich ja nicht nur 5 Stunden früher als ursprünglich geplant gelandet bin, sondern durch viel Rückenwind auch noch 1 Stunde früher als angekündigt. Da hatte Becca´s Intuition mal wieder den richtigen Riecher! Gedankenübertragung? Seelenverwandschaft? Ich hab mich auf jeden Fall mega gefreut, dass ich nicht allein da stand :-D

Und auch die Stunden und Tage danach war ich nur wenig allein. Organisation der Party, einkaufen für die Party, dekorieren, feiern, aufräumen, Cocktailparty mit Mascha und Toffen, Chiller Sonntag, Montag dann Patenkind und Oma besucht usw usw... Für den sich das jetzt nach viel Stress anhört: Ich habe meine innere Gelassenheit dabei nicht verloren und immernoch ein Lächeln im Gesicht! Diese Art wiederzukommen steht im starken Kontrast zu meiner Rückkehr aus Bali, bei der mir alles grau, unfreundlich und scheisse vorkam. Alles war doof. Nun ist es anders. Wahrscheinlich weil ich selbst, nur für mich, ohne einen anderen Einflussfaktor, entschieden habe nach Hause zu kommen. oder weil ich mich in den letzten 2 Wochen mit kaum was anderem beschäftigt habe als über mein Leben in Deutschland und die Zukunft nachzudenken und mich damit so gut wie möglich auf Deutschland vorbereitet hab. Oder weil es hier jemanden gibt der sich wahnsinnig auf mich gefreut hat :-)
Wie schon in meinem "Warum ich schon nach Haus komme" Blog geschrieben, freue ich mich nun auf alles was kommt. Aber: Was ist das denn so genau? Die Frage kam nicht nur auf der Wiedersehensparty ein paar Mal.

Nun, mein Plan ist es beruflich wieder durchzustarten. Da ich aber nun noch nicht weiss, wie gross das Fernweh in einem halben Jahr ist und wie sich im Privatleben alles entwickelt, habe ich mich dazu entschieden zunächst wieder als selbständiger IT-Unternehmensberater zu arbeiten und bin aktuell auf der Suche nach einem neuen spannenden Projekt. Dabei wünsche ich mir, zunächst einmal nicht so weit weg von zuhause zu müssen. Als Langzeitreisender ist es die tägliche Aufgabe neue Orte und Menschen kennenzulernen, sich soziale Netzwerke aufzubauen und der neuen Umgebung anzupassen. Auch wenn ich darin nun mehr als geübt drin bin, so habe ich davon erstmal genug und mich sehnt es nach einer vertrauten Umgebung. Allerdings ist da noch nicht das letzte Wort gesprochen, denn wenn das perfekte Projekt in Hamburg, Berlin oder sonst wo um die Ecke schaut, werde ich kaum nein sagen ;-)
Ich gebe mir aber zunächst etwas Zeit zum Eingewöhnen, Papierkram erledigen, Arzttermine, Auto kaufen und was sonst noch so ansteht. Wunschstarttermin für ein Projekt wäre der 01.03., mal gucken obs klappt. Damit mir in der Zwischenzeit nicht langweilig wird, habe ich mich gleich mal bei meinem ehemaligen Arbeitgeber in der Gastronomie gemeldet und vielleicht bald wieder regelmäßig im Blauen Engel und La Maison in Paderborn anzutreffen. Verdammt, was vermisse ich die Theke und das Cocktails mixen! Leidenschaft vergeht halt nie :-)

Wohnungstechnisch bin ich erstmal zurück in das beste Hotel der Welt: Hotel Mama ;-) Allerdings sehnt es mich auch in diesem Punkt nach einer schnellen Veränderung. Sobald die Aussicht auf Einkommen klar ist, begebe ich mich auf WG-Suche in Paderborn. Allein war ich nun genug und in einer WG wirds nie langweilig. Dazu spart es auch noch Geld, perfekt :-)

Ich habe ja gerade schon von Fernweh gesprochen und in der Tat plane ich schon die nächsten Kurztrips nach Berlin, Groningen/Amsterdam, Wales und Belfast. Aber aktuell kann ich mir nicht vorstellen noch einmal so lange zu reisen. Die einmalige Erfahrung war super und wertvoll, aber weitere Fernreisen werden sich auf 1-3 Monate beschränken. Ziele gibt es ja noch genug, wie Z.B. Panama, Nicaragua, Island, Kanada, Neuseeland, Australien etc etc. Eine weitere Option wäre auch noch ein Work&Travel Aufenthalt in Australien/Neuseeland, aber auch für diesen habe ich noch bis zum 30. Geburtstag Zeit und das ist ja noch ein bisschen.

Tja, soweit also meine Pläne für die Zukunft. Sie reichen nicht besonders weit, denn wenn ich was gelernt habe auf der Reise, dann das sich Pläne laufend ändern können. Und so ist alles was über 3 Monate hinausgeht mehr eine Idee als ein Plan.

Ich bleibe gespannt, was das Leben für mich bereithält und blicke zuversichtlich in die Zukunft. Alles wird gut. So richtig gut glaube ich :-D

Ciao

Stan

2 Kommentare:

  1. So, nachdem du jetzt schon ein paar Wochen und nicht nur Tage wieder zurück zu Hause bist (Moment...du warst weg? ;) ), denke ich, ist es mal wieder an der Zeit dass ich noch einmal meinen Senf dazu gebe (wird ja auch mal wieder Zeit!), nachdem ich zum stillen Mitleser mutiert bin.
    So langsam pendelt sich ja hier zu Hause alles wieder ein und der Alltag nimmt seinen Lauf, dennoch hoffe ich, dass die Rückkehr-Euphorie noch immer nicht verflogen ist! Aber wir haben ja schon Mittel und Wege gefunden, den grauen Alltag etwas abenteuerlicher zu gestalten, was ja auch mir zu Gute kommt. ;)
    Da die große Reise und damit auch der große Teil deines Blogs zu Ende ist, muss ich sagen, dass es mir jetzt schon ein bisschen fehlt, regelmäßig auf das kleine Welt-Symbol in meiner Lesezeichen-Symbolleiste zu klicken und deine abenteuerlichen Erlebnisberichte, bei denen mir so manches Mal ein wenig „anders“ wurde, zu lesen. Auch die waghalsigen Fotos und vor allem deine Videos waren immer wieder echte Highlights, die mich oft zum Schmunzeln gebracht haben. Nicht nur deine lebhaften Berichterstattungen in Wort, Bild und Ton, sondern auch deine regelmäßige, virtuelle Anwesenheit haben mir die 10 Monate gar nicht so lange vorkommen lassen und meinen manchmal wirklich trüben Alltag versüßt. An dieser Stelle ein dickes „Dankeschön“ an dich zurück für viele Stunden Facebook und Skype, noch mehr Versuche mich zumindest zum Lächeln, wenn nicht sogar zum Lachen zu bringen und deinen Anspruch, selbst am Arsch der Welt, für mich da zu sein!
    Danke auch dafür, dass ich dich besuchen durfte/konnte und du mir die Möglichkeit gegeben hast, innerhalb von 3 Wochen eine andere Art des Reisens kennen und lieben zu lernen!
    Deine Mission war es, die Welt zu retten, meine Mission bestand darin, dich
    schweren Herzens bis zum Flughafen zu begleiten und dich in dein großes Abenteuer zu „entlassen“ um dich hinterher „am Stück“ wieder einzusammeln. Was ich Anfange, bringe ich auch zu Ende! Also: nichts zu danken! :)

    Und immer dran denken: Nach der Reise ist vor der Reise! :)
    Außerdem ist jedes Ende auch ein Anfang...und das ist auch gut so! Also, so richtig gut! ;)
    Und darauf und auf alles, was da noch so kommen mag, freue ich mich!
    HDL :*

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    1. Dazu bleibt mir kaum was zu sagen... Die Euphorie ist trotz ein paar harten Realitätserfahrungen in Bürokratie Deutschland, in der Region "Stock-im-Arsch" immer noch da und dazu trägst du einen entscheidenden Teil bei.
      Durch den Anfang ist das Ende erst so richtig gut geworden. Beim nächsten mal stellen wir aber zusammen solchen Unfug wie in meinen Videos an, mit ner Kamerafrau gibts ja dann auch bessere Bilder :-D

      HDAL :-*

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