18. Februar 2013

Wo wars am Besten? - Highlights meiner Reise

Eine Frage die mir immer wieder gestellt worden ist nach meiner Ankunft: Wo wars am Besten?
Nun, so einfach und in einem Satz zu beantworten ist das nicht, denn "Am Besten" ist nicht nur eine sehr individuelle Ansicht, sondern auch sehr breit gefächert. Deshalb habe ich mir überlegt darüber einen kleinen Blogartikel zu schreiben. Passende Musik dazu:



Da es so viele "beste" Orte oder Aktivitäten auf meiner Reise gab, werde ich das ein bisschen aufteilen.

Beste Landschaft/Natur:
Sehr schwierig. Ich habe so viele schöne Landschaften gesehen, dass ich dort fast keine Antwort geben kann. Zu den Highlights zählen die Teeplantagen der Cameron Highlands, die unberührte Natur von Zentrallaos inkl. der Kong-Lor Cave, der Chiapas Canyon in Zentral-Mexiko und die Berglandschaft von Sri Lanka. Platz 1 müssen sich hier aber zwei andere Orte teilen, die jedoch immerhin im gleichen Land liegen: Malaysia. Der Taman Negara ist der ältester Regenwald der Welt und ich habe hier eine richtig geile Dschungeltrekking-Tour gemacht. Das Beste daran: Sie war selbst organisiert und selbst ausgeführt, ohne Guide und doppeltem Boden. Nur wir und die Natur: Faszinierend!
Taman Negara, Malaysia

Die Sapa Region im Norden von Borneo steht direkt daneben auf dem Treppchen. Den Platz hat sie sich durch den Mount Kinabalu und Sungai Kinabatagan verdient. Die Bergbesteigung zum Geburtstag war absolut einmalig und herausfordernd. Auf dem Gipfel eines Berges zu stehen gibt einem einfach ein ganz besonderes Glücksgefühl! In Sungai Kinabatagan gab es dagegen Natur pur hautnah und zum Anfassen. Affen, Vögel, Schlangen, Krokodile und mit Glück auch Elefanten gibt es hier zu bestaunen. Ohne Gitter oder Absperrung, ohne Fütterung, einfach so frei und wild. Ich glaube solche Orte gibt es nicht mehr oft auf diesem Planeten.
 Sonnenaufgang auf dem Mount Kinabalu, Malaysia
 Landschaft from Outa Space, Mount Kinabalu, Malaysia
 Natur pur zum anfassen, Kingfisher Bird, Sungai Kinabatagan, Borneo, Malaysia

Bester Wasserfall:
Ich LIEBE Wasserfälle! Diese pure Energie des Wassers die über Jahrhunderte einen einzigartigen Verlauf geformt hat ist einfach schön anzugucken. Dabei kommt es nicht auf die Höhe an, denn die beiden besten Wasserfälle (ja ich kann mich schon wieder nicht entscheiden :-P) sind bei weitem nicht die höchsten, die ich gesehen habe. Auf Platz 1 damit zusammen: Die Kung Si Falls in Luang Prabang, Laos und Agua Azul in Chiapas, Mexico. Beide Wasserfälle kombinieren ein abartig geiles hellblau des Wassers mit einem saftig grünen Hintergrund. Dazu kann man hier nicht nur klasse Fotos schiessen sondern auch baden und sich an Seilen ins Wasser schwingen!
Kung Si Wasserfall, Laos
Agua Azul, Mexiko

Action:
Ich bin ja ein echter Action-Junkie und hab mir in dem Punkt kaum etwas entgehen lassen! Ein Grund mehr warum ich auf jeden Fall noch mal nach Neuseeland muss, dem Mutterland vieler Extremsportarten. Ich war raften, klettern, kitesurfen und wakeboarden. Auf Platz 1 schafft es hier Chiang Mai im Norden von Thailand. Hier kann man nicht nur Roller fahren (auch hier ist Action garantiert ^^) sondern auch noch mit Tigern kuscheln, Bungee springen und sich an Seilen durch den Urwald schwingen. Und das alles für relativ kleines Geld komprimiert an einem Ort. Da kann selbst die Halong Bay Tour der Hanoi Backpackers in Vietnam mit Wakeboarding, Tubing und Klettern nicht mehr mithalten.
Mit GoPro wie Tarzan durch den Dschungel, Chiang Mai, Thailand

Kultur/alte Steine:
Ja auch das war ein grosser Bestandteil meiner Reise. Man will das aktuelle Reiseland ja kennenlernen und da spielt die Geschichte oft eine grosse Rolle. Die Entscheidung hier fällt mir aber schwer und zwei Länder liefern sich ein Kopf-an-Kopf Rennen: Kambodscha und Mexiko. In Kambodscha steht die Mutter aller Tempel: Angkor Wat. Keine andere Tempelanlage war so faszinierend wie diese. Dazu kommt noch die traurige Vergangenheit der roten Khmer, die es in Phnom Phen hautnah zum nacherleben gibt. Mexico punktet dagegen mit sehr vielen sehr schönen kleineren Tempelanlagen, von denen besonders Palenque und Uxmal sehenswert sind. Mein Tipp: Beide Länder bereisen :-)
 Ban Meala, unweit von Angkor Wat, Kambodscha
einer der vielen Tempel in Angkor Wat, Kambodscha

Palenque, Mexiko

Tauchen:
Ich habe auf der Reise über 50 Tauchgänge absolviert und war damit an fast jedem Ort, an dem es möglich war, unter Wasser. Weil so ein Tauchgang auch immer stark von den Wetterbedingungen abhängt, will ich hier auch 2 Orte nach ganz oben auf das Treppchen stellen: Sipadan in Borneo/Malaysia und Cozumel in Mexiko. Es gibt wohl nicht viele Orte auf der Welt an denen man so viele Schildkröten und Haie sieht, dass es schon fast wieder langweilig ist. Dazu kommen RIESIGE Schwärme von Jackfish, Bumphead Parrotfish oder Baracudas. Insgesamt hab ich hier 16 Tauchgänge in 4 Tagen hingelegt (hatte schon Angst ich krieg bald Kiemen! >)))°> ) und es war nicht ein Tauchgang dabei der nur so la-la war. Die umgebaute Ölbohrplattform von Seadventures mit seiner Supercrew hat dann sein übriges getan.
I love turtles!

Auf Cozumel dagegen habe ich "nur" 4 Tauchgänge gemacht, von denen 2 allerdings der Oberhammer waren! Wir hatten DIE perfekten Bedingungen: Sonne, keine Wolken, kleine Tauchgruppe, einzige Tauchgruppe am Spot, 50 Meter Sichtweite. Dazu ein richtig geiles Wrack und das Palancar Riff. Traumhaft! Rochen, Haie, Schildkröten und viel anderes gibt es hier zu sehen.
 unendliche Sichtweite
 Der Maschinenraum, Motor inklusive


Freundlichkeit:
Generell kann ich sagen das der südostasiatische Raum wohl zu den freundlichsten der Welt gehören muss. Überall bekommt man ein Lächeln und es scheint als wäre das den Menschen hier angeboren. Selbst wenn man mal übers Ohr gehauen wird, passiert das mit einem charmanten Lächeln. Dabei herausgestochen ist für mich Laos. Selbst Menschen die in einfachsten Behausungen gewohnt und kaum mehr als ein paar Kip für Reis über haben, waren hier glücklich.


Essen:
Oft ist es günstiger in einem Restaurant oder auf der Straße zu essen, als selbst zu kochen. Das Gute daran: Man lernt die heimische Küche sehr gut kennen! Außerdem habe ich auch 2 Kochkurse  in Thailand und Mexiko gemacht. Das absolute Essens-Paradies meiner Reise war aber Penang im Nordosten von Malaysia. Hier gibt es nicht nur 1a indisches und chinesisches Essen, sondern auch eins der ältesten, unveränderten Restaurants in denen ich je war. Seit 1932 (!) führt die selbe Familie dieses etwas größere Straßenrestaurant mit dem selben Essensangebot und dem selben Flair. 24 Stunden am Tag an 365 Tagen im Jahr gibt es hier das beste Hähnchen mit Curry und Reis der Welt. Dazu kommen noch diverse Foodcourts, auf denen man sich aus 20 kleinen Essensständen etwas aussuchen kann, von italienisch über indisch, chinesisch, malayisch bis hin zu Sushi. Und das für kleines Geld und lecker. Unschlagbar!
 Bestes Hähnchen EVER! Nasi Kandar Line Clear, Georgetown, Penang, Malaysia
 Einer der vielen Foodcourts

Strand:
Ich bin ein echter Strandfan und kann mir auch gut vorstellen irgendwann mal am Meer mit Strand vor der Terasse zu wohnen. Zum Ende meiner Reise hatte ich so viele Strände gesehen, das mich kaum noch einer beeindrucken konnte. Der perfekte Strand ergibt sich für mich aus: Farbkombination Meer/Strand, Anzahl Menschen, Breite, Gefälle, Hintergrund, Sauberkeit, Anzahl der Strandbars/Liegestühle (desto weniger desto besser) und ob im Wasser auch Sand liegt oder dort nur Steine und Algen liegen. Der meist-geklickte Blogeintrag war der über das Strandparadies Koh Kood und diese kleine Insel steht bei mir immernoch auf Nummer eins. Abzüge gabs hier nur für Wasserfarbe (nichts kann mit dem türkis-hellblau der mexikanischen Riviera mithalten) und gelegentlich für die Sauberkeit am äußersten Rand der Strände. Allerdings sind hier die Strände schön breit, haben einen wunderschönen Palmenhintergrund, feinen Sand bis ins Meer hinein und sind oft menschenleer. Eine Einschränkung gibts: Ich war noch nicht in Bora Bora, Tahiti oder der echten Karibik, also glaube ich das dies nur meine temporäre Nummer 1 ist.

Fototapetenmotiv

Stadt:
Hier gibt es einen Überraschungssieger, der auf meiner ursprünglichen Route gar nicht eingeplant war: Vancouver! Für mich bietet diese Stadt ALLES was man braucht: Strand, einen riesigen Stadtpark, eine tolle Innenstadt mit vielen Geschäften und Bars, eine gute Infrastruktur, eine tolle Atmospähre mit vielen Straßenmusikern und sehr freundlichen Menschen und in 5 Minuten Autofahrt ist man mitten im Wald und kann 2 Stunden die Natur geniessen ohne eine Menschenseele zu treffen. Das olympische Skigebiet Whistler ist auch nicht weit weg und damit ist das Paket für jedermann komplett. Einziger Nachteil: Es ist nicht ganz günstig. Für mich steht fest: Ich komme wieder!
 Downtown
 Strand
 Park
unberührte Natur

Land:
Diese Kategorie habe ich mir für das Ende aufgehoben, da diese wohl die bedeutungsvollste ist. Welches Land konnte nicht nur mit Natur und Essen punkten, sondern auch mit Freundlichkeit und Sehenswürdigkeiten? Natürlich habe ich mich auch hier schwer getan, aber dennoch finde ich hier eine Antwort: Laos.
Ich hatte eine klasse Zeit in Laos, was bestimmt auch an meinen tollen Mitreisenden lag, aber eben nicht nur. Die Menschen sind unfassbar freundlich und lächeln eigentlich immer. Und das, obwohl sie in der Vergangenheit einiges mitmachen mussten (Stichwort: Secret War. Laos ist das meist zerbombte Land/Einwohner der Welt). Die Natur ist vielerorts unberührt und wunderschön und es gibt hier auch keinen Massentourismus. Wer Laos bereisen will braucht Geduld und einen Rucksack, dafür aber nicht viel Geld, denn es war das zweitgünstigste Land meiner Reise. Alle bereisten Orte in Laos haben mir auf ihre eigene Art gefallen und so kann ich nur sagen: Laos ist definitiv eine Reise wert! Aber bitte nicht nur Vang Vieng...

So, das wars mit meinem "Best of" und vllt bekommt der ein oder andere ja dadurch ein paar Anregungen für seine nächste Reise. Wenn euch irgendwas gefällt oder ihr Fragen habt: Schreibts in die Kommentare.

Ciao

Stan

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