24. Oktober 2012

Vancouver - die perfekte Stadt?

Nach meinem 19 Stunden Flug vorwärts in die Vergangenheit (Abflug HK um 10:30, Abflug Beijing 15:35, Ankunft Vancouver 11:30 am gleichen Tag) lande ich bei strahlendem Sonnenschein auf dem schönen Flughafen von Vancouver und nach einem kurzen "Interview" vom Einreisebeamten (Was machst du hier in Vancouver? "Freunde besuchen" Oh, warum hast du keinen deutschen Dialekt? "Ich hab mal 2 Monate in Nordirland gearbeitet und bin seit 7 Monaten auf Reise." Okay, du bist cool, viel Spaß in Kanada :-) werde ich freudig von Tony empfangen.

Ich hab mal die Sonne aus Asien mitgenommen, damit mir hier nicht so kalt ist :-)


Tony ist mein ehemaliger Babysitter und ich war mal Babysitter seines ältesten Sohnes Danny, der mittlerweile schon 19 und mir über den Kopf gewachsen ist! Tony und Katja sind vor einigen Jahren nach Kanada ausgewandert und wollen hier auch gar nicht mehr weg! Nach der Woche hier kann ich auch gut verstehen warum! Obwohl wir in den letzten Jahren eher weniger Kontakt hatten, haben die beiden mich eingeladen und mir einen Schlafplatz zur Verfügung gestellt, DAAAANKE dafür!
Nach den Rattenlöchern in Macau und Hongkong fühle mich ich hier auf meiner Luftmatratze im eigenen Zimmer wie im Paradies!


Der Balkon bietet dann auch noch eine tolle Aussicht auf die
Bucht von Vancouver, die wir nach einem Snack (endlich wieder KÄSE und ECHTES BROT!!!! *megafreu*) gleich mal genauer begutachten. Schon beim ersten Anblick fällt mir auf: Die Natur hier ist der Wahnsinn! Berge, alles grün, klares Wasser und das alles in 10 Min Entfernung, sozusagen im Hinterhof! Ganz lässig taucht auf einmal neben uns eine Seerobbe auf und guckt was wir so treiben und die Möwen geniessen die warmen Sonnenstrahlen. Herrlich!





In den nächsten Tagen überwinde ich zunächst meinen Jetlag und gucke mir dann die Stadt etwas genauer an. Ich treffe mich mit Yara, eine Holländerin die ich in Malaysia kennengelernt hab und die hier studiert. Zusammen gehts durch Downtown, die Altstadt bis nach Granville Island. Dabei geniessen wir Japadogs und die zahlreichen Straßenkünstler. Dabei fällt mir auf wie individuell die Menschen hier sind. Während man in Asien manchmal das Gefühl hat durch einen Einheitsbrei zu laufen, gibt es hier Punks, Rocker, Konservative, Business-Kasper, alte und junge Menschen in allen Formen und Farben. Ein weiterer Pluspunkt sind auch die schon angesprochenen Straßenkünstler: Überall ist man von Musik umgeben und das trägt unglaublich zur Wohlfühl-Atmosphäre in Vancouver bei.
Japadogs - eine Mischung aus Sushi und Hot Dog. Darfs noch etwas mehr Seaweed sein?
super coole Street Combo

Nach der Sightseeing-Tour mit Privatguide gings dann noch mit meiner Gastfamilie hoch auf den Vancouver Tower für eine spektakuläre Aussicht auf die Stadt bei Nacht! Ich hoffe ihr seid noch nicht gelangweilt von meinen Nachtaufnahmen ;-)
 Das Stadium der Vancouver Canucks

Zufälligerweise hab ich meinen Aufenthalt perfekt getimed, den am Wochenende war Thanksgiving! Das heisst in Kanada natürlich das es ein Festmahl gab mit einem 6kg (!) Turkey! Ein richtiges Familienessen, ich hab mich wirklich fast wie zuhause gefühlt!


Auch am nächsten Tag gibts n Familienausflug, diesmal mit dem Boot! Ja, Katja und Tony haben ein Boot und hier kann man das einfach so ins Wasser lassen und an einsame Strände oder Buchten fahren. Auch ich durfte mal ans Steuer: Sagt Hallo zu Kapt´n Stan:
Ahoi!

Als Solo-Traveller muss ich natürlich auch mal einen Tag alleine los um die Stadt zu erkunden und so mache ich mich früh morgens auf den Weg in die City. Am Anfang war ich etwas verwirrt: Bin ich schon wieder in Asien?

Ach ne, doch nicht, ist nur Chinatown :-) Na dann mal weiter über Vancouvers übelste und gefährlichste Straße: East Hastings. Ich wurde vorher gewarnt das ich da bloss nicht hingehen sollte weils so gefährlich ist. Wer mich kennt, weiss dass das bei mir eher das Gegenteil auslöst :-P Hier tummelt sich wohl die gesamte Vancouverianische Unterschicht, Drogen sind Pflicht und zwischendurch auch mal ein paar leichte aber hässliche Damen.


Aber nur kurze Zeit später gucke ich mir das ehemalige olympische Feuer an und ein Stück weiter ist schon der Stanley Park. Sehr nett das die mir hier extra n Park gewidmet haben, und dann auch noch so einen schönen! Aber schaut selbst:




Hier treffe ich auf Spuren der Ureinwohner: Indiana Totems. Da kommen Kindheitserinnerungen hoch und aus meinem Mund das HUBUBUBUBU-typische Indianergeräusch. Ein Mann bleibt immer ein Kind

Von hier aus hab ich auch einen super Ausblick auf die Skyline von Vancouver:


Ganz schön anstrengend so eine Tour, deshalb ruhe ich mich erstmal etwas am Second Beach aus. Moment, Beach? Strand? Ja, in Vancouver gibts sogar Strände. Das Bild vom ewig kalten und verschneiten Kanada hab ich längst über Bord geworfen.
Ein weiteres Highlight ist dann das Treffen mit Liam. Auch ihn hatte ich in Malaysia kennengelernt und er ist hier aufgewachsen, kennt Vancouver und seine Hinterhöfe also wie seine Westentasche. Statt Sightseeing gehts diesmal in die Natur. Wieder nur 10 Min vom nächsten Wohnviertel entfernt und man denkt man ist irgendwo im Nirgendwo, abgefahren! Wir laufen etwas durch die Gegend und geniessen den Anblick des kristallklaren Wassers am 30 Feet Lake. Hier kann man auch von Klippen Springen, aber leider hab ich die Badehose nicht dabei (und das Wasser ist ar...kalt).






Danach gehts auf ein Bier in die Bar, in der Liam arbeitet. Es hat immer Vorteile wenn man den Barkeeper kennt und so komme ich in den Genuss eines kostenlosen Bier-Tastings! Wir Deutschen brüsten uns ja immer damit DIE Biernation zu sein, aber Vancouver hat zumindest in Puncto Kreativität und Auswahl die Nase vorn. Ganze 24 Biersorten vom Zapfhahn gibt es in dieser kleinen Bar und das ist hier die Regel! Somit probiere ich unter anderem Kürbis-Bier (ist ja bald Halloween) und Schokoladen-Bier. Das Apfel-Bier ist nicht so mein Fall, aber das Limonen Bier Blanc 1661 war sehr nice! Thx Liam!

Er führt mich auch zum besten Fleischer der Stadt und so kann ich angemessen für das DANKESCHÖN-Essen für meine Gastfamilie einkaufen. Den letzten Abend verbrachte ich dann mit Danny in einem Irish Pub und so wurde aus dem ehemaligen Babysitting Männergespräche.
Hiermit noch mal vielen Dank an euch für das Bett, die Familienatmosphäre, das gute Essen (ich wurde erstmal wieder angefüttert da :-P ) und alles andere!

Ich habe Vancouver wirklich lieb gewonnen mit seinen herzlichen Menschen und der abwechslungsreichen Umgebung. Großstadt und Natur in einem, + ein paar Strände, wo gibts das sonst noch? Für mich steht fest: Ich komme wieder, dann aber zur Wintersaison, wenn die Kanadier in punkto Weihnachtsbeleuchtung durchdrehen und ich auf dem Snowboard die Berge drumrum unsicher machen kann!

Ciao

Stan

6 Kommentare:

  1. Hallo Sohnemann, ich finde es ganz toll, dass du Tony und Katja und die Kids besucht hast. Endlich mal wieder ein normales "Familienleben"! Ein ganz großes Dankeschön an Tony u. Katja, dass ihr Stefan so lieb aufgenommen habt!!! Vancouver ist ja wirklich eine schöne Stadt - Kanada wird eines meiner nächsten Reiseziele sein. Liebe Grüße aus der Heimat, bleib gesund und genieß du weiter das Leben!!!

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    1. Du solltest die beiden auf jeden Fall auch mal besuchen! Für dich aber wohl am besten im Sommer, wenns so schön warm ist, dass du auch mal am Strand liegen kannst ;-)

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  2. Sei gegrüsst mein Freund, nachdem ich mir die Vancouverstory durchgeschaut habe bleibt mir nur eins zu sagen:

    Scheisse ist das geil! :D

    Da muss ma sich doch als Deutscher noch kleiner vorkommen! Ich hoffe du kannst deinen Amerikatrip geniessen, ich freue mich schon auf die folgenden Beiträge des mächtigsten Landes der Welt! :D

    Mit bekanntem Gruss: René

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    1. Ja, das hätte dir dort auch gut gefallen! Es kommt schon ein bisschen USA Feeling auf bei den breiten Straßen und Ami-Schlitten! Aber die USA selber werd ich nicht bereisen, die sind mir zu stressig mit ihren Ein-/Ausreisebedingungen...

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  3. Ahoi Stefan,
    ein fantastischer Bericht deines Aufenthaltes in Vancouver.Hab ich es richtig gesehen,das es Erbsen und Möhren zum Truthahn gab?Ganz beeindruckend fand ich dann den von dir geschriebenen Vergleich, (Während man in Asien manchmal das Gefühl hat durch einen Einheitsbrei zu laufen, gibt es hier Punks, Rocker, Konservative, Business-Kasper, alte und junge Menschen in allen Formen und Farben.)Und Brot gibbet auch in Kanada;)Vielleicht sollte jeder zivilisierte Mensch mal eine zeitlang auf das Minimum zurückschrauben,um die banalsten Dinge wieder zu schätzen .Genau diese Erfahrung und das Gefühl dafür spüre ich im Lesen deiner Berichte.Ich komme dabei ins Grübeln und möchte die vermeintlich ,banalen,selbstverständlich gewordenen Dinge wieder schätzen lernen.Ich wünsche dir weiterhin tolle Eindrücke,Erfahrungen und Erkentnisse,an denen du uns weiter teilhaben lassen sollst.Ein wohlwollender Schulterklopfer und liebe Grüße aus der kalten Heimat.

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    1. Jap, es gab Erbsen und Möhren! Nicht das es die in Asien nicht auch gäbe aber da meisst eher in nem Curry verwurstete ^^
      Das ich nun die banalsten kleinen Dinge wieder zu schätzen weiss, stimmt! Man weiss halt erst was man hat, wenn mans nicht mehr hat. Und ich hoffe das ich alles, was ich jetzt vermisse hinterher mehr zu schätzen weiss!

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