5. Oktober 2012

Wow Macau!

Der Flug von Bangkok nach Macau verlief ohne Zwischenfälle und dort angekommen bin ich dann mit dem Bus in die Stadt. Gut vorbereitet wie immer habe ich mir ein Hostel rausgesucht das meiner Preiskategorie entspricht, was für Macau gar nicht so einfach ist. Am Ziel angekommen, ist jedoch kein Guesthouse zu finden. Ich laufe durchs Treppenhaus, frage die Nachbarn aber anstatt zuzugeben, dass sie nicht wissen worum es geht (in Macau spricht so gut wie KEINER Englisch!) werde ich hoch und runter geschickt. Auch in den Restaurants drum rum weiss keiner etwas. Nach vergeblicher Suche nach einer Alternative lande ich dann im Pokercafe. Zumindest mal ein Ort zum hinsetzen und recherchieren, und das auch noch bei einem kreativ dekoriertem Eiskaffee:

Ich finde eine letzte Alternative online und mache mich auf dem Weg ins Rotlichtviertel. Hier gibts Stundenhotels, die auch günstige Zimmer vermieten. Manchmal kann man es sich halt nicht aussuchen. Doch selbst dort sind fast alle Zimmer zu teuer oder ausgebucht :-( Als ich endlich etwas in bezahlbares (mit 15 Euro/Nacht trotzdem doppelt so teuer) finde, bin ich hin und hergerissen zwischen happy und angewiedert. Das Hotel ist tatsächlich ein Stundenhotel und ich werde auf dem Flur von 2 "netten Damen" mit "heellooooooo sweetie??!" gegrüßt und mein "Zimmer" ist ein Witz: Eine Nische im Flur, hauptsächlich als Abstellkammer verwendet. Eine Tür gibt es nicht, nur eine Plastik-Faltwand. Ebenso abwesend ist der Lichtschalter, somit ists hier immer hell. Die "Matraze" ist 0,5 cm dick und sauber ist auch was anderes. Immerhin gibts Handtücher und Aircon. Hier mal ein Bild:
Das wohl günstigste/schlechteste Zimmer Macaus

Somit heisst dann die Devise: So wenig Zeit wie möglich im Hostel verbringen. Eine weitere Sache die mir auffällt: Hier lächelt keiner. Meine Hostelchefin hat meistens ein total ausdruckslosen Gesichtsausdruck, selbst wenn man sie anlächelt kommt nix zurück :-(

Der Rest der Stadt ist aber ein krasses Kontrastprogramm zu meinem Zimmer: pikobello sauber, neu, stylish und bunt. Eine Gemeinsamkeit: Hier geht niemals das Licht aus! Macau ist DAS Zockerparadies schlechthin. Die Casinos hier machen 7-mal so viel Umsatz wie die in Las Vegas, denn die Asiaten sind wirklich total balla-balla wenns ums zocken geht. Aber was ist Macau? Ein Land? Ein Stadtstaat? Oder doch China? Genau gesagt, ist es ein Teil von China, allerdings mit eigenem Regierungssystem, Einreiseregeln und auch Glücksspielregeln. Während in ganz China und fast allen asiatischen Ländern Glücksspiel verboten ist, darf hier gezockt werden bis zum abwinken. Das führt natürlich zu einer Menge Casinos und noch mehr Menschen, die hier mal eben Kleinwagen verzocken. Auch das größte Casino der WELT steht hier: Das Venetian Macau befindet sich im zweitgrößten Gebäude der Welt, dem Venetian Resort:



Etwas so surreales habe ich noch nicht gesehen: Hier wurde Venedig nachgebaut. Allerdings indoor. Der "Himmel" ist gemalt, sieht aber verdammt echt aus und somit geht hier jedes Gefühl von Tag und Nacht verloren.
 Ein "Platz" auf der Shoppingmeile
 Ich bin draussen, nein drinnen, äh wie spät ist es? Und welches Land ist das hier?

Das Casino ist wirklich gigantisch und komplett auf einer Etage angelegt. Poker ist mir hier zu teuer, aber an den Slots ist man schon ab 2 HK Cent (0,2 Eurocent) dabei und so tauche auch ich für eine Weile in diese Welt ein. Nach 10 Euro hab ich aber genug gedaddelt und mache mich mit dem kostenlosen Shuttel auf den Weg zurück auf die Hauptinsel (Macau besteht aus mehreren Inseln). Dabei gehts vorbei am Galaxy:

Sowie am Grand Lisboa, Casino Lisboa und dem Wynn:

Hier glitzer und blinkt einfach alles! Zu den Casinos gesellen sich noch mit LED-Reklamen tapezierte kleine Gassen mit unzähligen Juweliergeschäften, in denen man das erzockte Geld gleich wieder ausgeben kann. Eine Sonnenbrille macht hier zu jeder Uhrzeit Sinn!

Doch Macau hat als ehemalige portugiesische Kolonie auch eine historische Geschichte mit alten Gebäuden und Plätzen wie z.B. den Plaza de Senado:

 Oder anderen alten Steinen:
 

Wären da nicht die chinesischen Zeichen überall, könnte man wirklich meinen man wäre am Mittelmeer!
Eine fantastische Aussicht bietet auch der Macau Tower. Auf 233m Höhe bekommt man einen guten Überblick und darf hier sogar bis nach Sonnenuntergang bleiben.




Ich lerne 3 deutsche Austauschstudentinnen aus Hong Kong kennen und erfahre, das ich mal wieder zur richtigen Zeit am richten Ort bin: Heute Abend findet ein internationaler Feuerwerks-Wettbewerb statt! Der Hammer! Wir sicher uns früh genug die besten Plätze und haben eine fantastische Aussicht:


Nachdem meine weiteren Casinobesuche nicht wie geplannt verlaufen, habe ich nach 3 Tagen/Nächten aber auch die Nase voll von Macau. Auf dem Weg zur Fähre sehe ich noch etwas, dass es so wohl nirgends in China gibt: Eine Demo!

Während Mailand China um das Recht zur Meinungsfreiheit kämpft und unzählige Blogger und Reporter aufgrund regierungskritischer Aussagen im Gefängnis sitzen, darf hier auf offener Straße und unter Polizeibegleitschutz protestiert werden. China: One Country, Two Systems


Ob ich mich Zimmer-technisch in Hong Kong verbessern kann und was es da so zu sehen gibt erfahrt ihr im nächsten Beitrag!

Ciao

Stan

4 Kommentare:

  1. Nach Macau ist unser Vermieter ausm Bali- Zoo bei Langeweile am Wochenende immer geflgen... Aber erst jetzt weiß ich, was genau ihn da erwartet hat! Lass es dir gut gehen in Kanada! Gruß aus pb, Stefanie

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Der war da mit seine ganzen Geld auch genau richtig :-P Kanada ist super bisher!

      Löschen
  2. Das Venedig sieht genauso aus, wie in Las Vegas!

    AntwortenLöschen